14. Mrz. 2021
11 Uhr

Das vertraute Fremde

Dr. Mariko Takagi

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Der Japonismus und das japanische Grafikdesign

Neues entsteht selten im luftleeren Raum. Ein mentales visuelles Archiv, eine Inspiration und das Ringen um die stimmige Umsetzung sind wichtige Stadien des kreativen Prozesses. Die Inspiration ist dabei oft der kleine, aber entscheidende Funke, der den Prozess ins Rollen bringt. Eine solche Wirkung hatten die Werke der Impressionisten und der Künstler des Jugendstils auf die japanischen Grafiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Was sie sehr wahrscheinlich nicht ahnten, war, dass ihre westlichen Vorbilder wiederum von den Holzschnitten ihrer japanischen Vorgänger angeregt worden waren. Das Entdecken einer vertrauten visuellen Sprache in einer fremden, exotisch-anziehend wirkenden Komposition war die Geburtsstunde des japanischen Grafikdesigns. Es war zugleich der Beginn der Suche nach einer visuellen Identität, die über Stereotype hinausgehen sollte.

Die Onlinekonferenz ist Teil unserer Vortragsreihe rund um das Thema Japan, die mit dem Vortrag von Dr. Alexander Eiling über van Gogh begann. Darauf aufbauend zeigte Dr. Anett Göthe die Bedeutung des japanischen Holzschnitts, Ukiyo-e, als Katalysator für die westliche Moderne. Die visuelle Begegnung mit Japan hat nicht nur auf westlicher Seite Spuren hinterlassen. Das Interesse des Westens an der japanischen Gestaltung hat auch eine starke Wirkung auf die japanische Eigenwahrnehmung ausgeübt. Der nächste Vortrag mit Dr. Mariko Takagi dreht sich um die Wirkung des Japonismus auf das japanische Grafikdesign. Dr. Mariko Takagi lehrt am Doshisha Women’s College of Liberal Arts in Kyoto Typografie und Buchgestaltung.

Wir bitten um Anmeldung unter info@fkaf.de.